Jan­i­na Fink, Anzeiger Luzern

9. Juni 2021

Flautando — die Blütezeit der querflöte

Am 18. Juni führt das Ars Excelsis Ensemble barocke und klassische Werke in der Hofkirche St. Leodegar auf.

Das junge und ambi­tion­ierte Ars Excel­sis Ensem­ble bricht mit einem grossar­ti­gen Konz­ert­pro­gramm die Stille des let­zten Jahres. Unter der Leitung von Gre­gor Bugar präsen­tiert das Kam­merorch­ester eine Konz­ertrei­he, die sich der Quer­flöte wid­met. Das Konzept dahin­ter beste­ht aus der abwech­sel­nden Rol­lenaufteilung zwis­chen dem Solis­ten – Mourad Khediri – und der Stre­icher­gruppe. Die in viel­er­lei Hin­sicht unkon­ven­tionelle Probephiloso­phie, die der Diri­gent und Bratschist Gre­gor Bugar im Ensem­ble pflegt, fordert die Studieren­den und Beruf­s­musik­er auf eine beson­dere Art und Weise her­aus. Mit­tels indi­vidu­ellen Inputs und der daraus resul­tieren­den Grup­pen­dy­namik entste­ht in den Inter­pre­ta­tio­nen eine einzi­gar­tige Vital­ität. Die inten­sive Auseinan­der­set­zung mit dem Stre­ichquar­tett Mozarts, dem Dop­pelkonz­ert C.Ph.E. Bachs, Tele­manns Flötenkonz­ert und J.S. Bachs Orch­ester­suite in h‑Moll bere­ichert das Reper­toire des Ensem­bles um einige wun­der­schöne Perlen der barock­en und klas­sis­chen Epoche. Im Jahr 1777 schrieb der damals 22-jährige Mozart sein Flöten­quar­tett in D Dur für den hol­ländis­chen Arzt und Musik­lieb­haber Fer­di­nand de Jean. Auf einen spritzig vir­tu­osen ersten Satz fol­gt eine wun­der­schöne intime und von Pizzi­cati begleit­ete Moll-Kan­ti­lene, gefol­gt von einem strahlend tänz­erischen Ron­deau. 1753 ent­standen aus C.Ph.E. Bachs Fed­er drei Solokonz­erte: Für Cem­ba­lo, Vio­lon­cel­lo und Quer­flöte. Ganz nach dem Mot­to der aktuellen Konz­ertrei­he Flau­tan­do hat sich das Ars Excel­sis Ensem­ble dazu entsch­ieden, daraus ein Dop­pelkonz­ert für Cel­lo und Quer­flöte einzuricht­en. Der Vater, Johann Sebas­t­ian Bach, kom­ponierte einige Jahre davor eine ursprünglich für Stre­ichquar­tett gedachte Orch­ester­suite. Die berühmte Badiner­ie ist als krö­nen­des Finale der Suite mit einem vir­tu­osen Flöten­so­lo geschmückt, das von einem dicht­en Stre­icherk­lang begleit­et wird. In Nyon geboren und in Meyrin (GE) aufgewach­sen, ent­deck­te Mourad Khediri seine Fasz­i­na­tion für die Quer­flöte an einem Konz­ert des Orchestre du Col­lège de Genève. Der bril­lante Ton und die Vir­tu­osität des Instru­ments begeis­terten ihn auf Anhieb. Nun ver­mag er selb­st das Pub­likum mit seinem char­man­ten und an Per­fek­tion gren­zen­den Klang zu verzaubern.

Konz­erte
16. Juni, 19.30 Uhr, Kul­turhaus WEST 
18. Juni, 20 Uhr, Hofkirche St. Leode­gar
19. Juni, 19 Uhr im Rah­men des «La fête de la musique» in der Vic­to­ria Hall 

Lesen Sie den Artikel im Anzeiger Luzern